Landkreis Holzminden

Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit von Bauvorhaben richtet sich in aller Regel nach den Vorschriften der §§ 29-37 des Baugesetzbuches (BauGB) und der Baunutzungsverordnung (BauNVO).

Im Wesentlichen werden folgende Grundstückslagen unterschieden:

• 30 BauGB Vorhaben im Geltungsbereich von Bebauungsplänen sind zulässig, sofern Sie den Festsetzungen des Bebauungsplans entsprechen.
• 34 BauGB Vorhaben innerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsteiles sind im Regelfall zulässig, sofern sie sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.
• 35 BauGB Vorhaben im Außenbereich sind im Regelfall unzulässig; Ausnahmen gelten für land- oder forstwirtschaftliche Bauvorhaben.

Bebauungspläne im LK Holzminden

GeoPortal des Landkreises

Das Bundesministerium der Justiz und für den Verbraucherschutz stellt folgende Links zur Verfügung:

Baugesetzbuch (BauGB)

Baunutzungsverordnung

Die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) unterscheidet zwischen verfahrensfreien und genehmigungsfreien Baumaßnahmen sowie der Erteilung von Baugenehmigungen im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren (§63 NBauO) sowie im voll prüfpflichtigen Baugenehmigungsverfahren (§64 NBauO).

Grundsätzlich unterliegen alle Baumaßnahmen dem Genehmigungsvorbehalt (§59 NBauO). Abweichend hiervon regelt der Anhang zu § 60 NBauO verfahrensfreie Baumaßnahmen.

Jede baurechtliche Entscheidung ist gebührenpflichtig. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach der Baugebührenordnung (BauGO) des Landes Niedersachsen.

Der Ablauf eines Baugenehmigungsverfahrens stellt sich folgendermaßen dar:

1. Der Bauantrag wird im Regelfall durch Entwurfsverfasser*innen vorbereitet. Abhängig vom Gegenstand des Bauantrages werden unterschiedliche Anforderungen an die Qualifikation der Entwurfsverfassenden geknüpft.
2. Der Bauantrag ist bei der Gemeinde, in deren Bereich das Baugrundstück liegt, einzureichen. Diese gibt den Bauantrag mit Ihrer Stellungnahme an die Untere Bauaufsichtsbehörde beim Landkreis Holzminden weiter.
3. Die Untere Bauaufsichtsbehörde prüft den Bauantrag auf Vollständigkeit der Bauvorlagen und ihre Richtigkeit. Gleichzeitig werden Dienststellen beim Landkreis Holzminden und anderer Behörden beteiligt, die zum Vorhaben aufgrund der von dort zu vertretenden Belange zu hören sind. Eventuell fehlende Unterlagen bzw. die nötigen Korrekturen werden zusammen mit den Nachforderungen aus den durchgeführten Beteiligungen angefordert.
4. Gehen nachgeforderte Unterlagen in einem die Entscheidung beeinflussenden Umfang nicht ein oder bleiben an entscheidenden Punkten fehlerhaft, kann die Untere Bauaufsichtsbehörde den Bauantrag aufgrund fehlender Mitwirkung kostenpflichtig zurückweisen.
5. Nach abschließender Prüfung aller Bauvorlagen, Stellungnahmen und Feststellung der baurechtlichen Zulässigkeit wird die Baugenehmigung erteilt.

Die Bauaufsichtsbehörde kommt ihrer Überwachungstätigkeit u.a. auch durch die Erteilung wohneigentumsrechtlicher Abgeschlossenheitsbescheinigungen nach. Diese dient der Eintragung grundbuchrechtlichen Sondereigentums und soll nach § 3 Abs. 2 Satz 1 des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) nur eingeräumt werden, wenn die Wohnungen oder sonstigen Räume in sich abgeschlossen sind. Die Beurteilung, ob diese Voraussetzungen vorliegen, obliegt der Baufaufsichtsbehörde. Einen Antragsvordruck finden Sie unten im Formularbereich.

Für den Fall, dass Ihnen Bauzeichnungen Ihrer Bestandsimmobilie nicht mehr vorliegen, besteht die Möglichkeit einer gebührenpflichtigen Einsichtnahme in die Bauakten des Landkreises Holzminden. Die Mindestgebühr dafür beträgt 14,00 € (Nr. 1.2.1 des Kostentarifs der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Verordnung über die Gebühren und Auslagen für Amtshandlungen und Leistungen – Allgemeine Gebührenordnung (AllGO) -). Diese Gebühr kann sich je nach dem für die Akteneinsicht erforderlichen Zeitaufwand und der Anzahl der gefertigten Kopien aus der Akte erhöhen. Auch die Anfertigung eines pdf-Scans ist gebührenpflichtig.

Die Einsichtnahme ist auch von Ihnen bevollmächtigten Personen wie Gutachter*innen, Architekt*innen oder Bauplaner*innen möglich.

Ihre schriftliche Anfrage und die ggf. erforderliche Vollmacht richten Sie bitte mit dem entsprechenden Formular  [hier Link zu Anfrageformular] per Mail an akteneinsicht-bauen@landkreis-holzminden.de oder postalisch an den Bereich Bauaufsicht und Denkmalpflege.

Das Aufgabengebiet vorbeugender Brandschutz, koordiniert alle präventiven Brandschutzmaßnahmen und stellt das Bindeglied zwischen den rein baulichen Belangen und dem abwehrenden Brandschutz dar.

Eine der wesentlichen Aufgaben des Bandschutzprüfers im Landkreis Holzminden besteht darin, im Zuge von Planungs- bzw. Genehmigungsverfahren vorbeugende bauliche, anlagentechnische und/oder betriebliche Maßnahmen, die zur Vermeidung einer Brand- und Rauchausbreitung in Gebäuden beitragen können, zu bewerten.

Die Überwachung ausreichender Löschwasserversorgung, die Sicherstellung von Flucht- und Rettungswegen, der Einbau von Brandmeldeanlagen (BMA) und die Festlegung der Feuerwiderstandsfähigkeit tragender und trennender Bauteile sind nur einige der vorbeugenden Brandschutzmaßnahmen. Auch die Möglichkeiten der Feuerwehr (Feuerwehrzufahrten) im Bezug auf Brandbekämpfungsmaßnahmen und Menschenrettung werden beurteilt. Die dann notwendigen Anforderungen werden an die entsprechenden Genehmigungsbehörden zur abschließenden Beurteilung weitergeleitet.

Architekten, Fachplaner und Bauherren, werden bei der Planung von Neu- und Umbauten sowie bei Nutzungsänderungen in allen Fragen des Brandschutzes beraten. Aufgabe des vorbeugenden Brandschutzes ist es, durch bauliche und betriebliche Maßnahmen der Entstehung eines Brandes und dessen Ausbreitung entgegen zu wirken.

Bei der Hauptamtlichen Brandschau werden Gebäude, Anlagen und Einrichtungen mit erhöhten Brandrisiken oder solche, in denen bei einem Brand eine größere Zahl von Personen oder erhebliche Sachwerte gefährdet sind, in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Brandsicherheit überprüft. Zu den Objekten mit erhöhtem Brandrisiko, in denen eine größere Zahl von Personen gefährdet sein kann, gehören u.a. Versammlungsräume aller Art, Warenhäuser, Altenheime, Kindergärten, Schulen, Gaststätten und Tanzlokale sowie Discotheken und Hotels.