Gesundheitsregion
© Landkreis Holzminden Anzeige in Originalgröße 2183 KB - 1840 x 733 Seit Anfang 2016 beteiligt sich der Landkreis Holzminden als Träger der Gesundheitsregion an den landesweiten Aktivitäten des niedersächsischen Sozialministeriums zur Verbesserung der Strukturen im Gesundheitswesen.
Ziel der Gesundheitsregion ist die Entwicklung individueller Ideen und Lösungen von Problemen und Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Hierzu dienen der Aufbau von neuen Strukturen, die Vernetzung der Akteure sowie Kooperationsmodelle und –verfahren, die in der Gesundheitsregion Landkreis Holzminden entwickelt und erprobt werden.
Mit einer Anschubfinanzierung aus Landesmitteln fördert das Sozialministerium die Gesundheitsregion in den kommenden zwei Jahren. Die Förderung bietet die Möglichkeit, anhand fester Strukturen in einem offenen Prozess verschiedene Akteure im Gesundheits- und Sozialbereich zusammenzubringen.
Organisatorisch wird die Gesundheitsregion durch die regelmäßig tagende Regionale Steuerungsgruppe als strategischem Organ gelenkt. Die Regionale Steuerungsgruppe soll unter dem Vorsitz der Landrätin beständiger Impulsgeber und „Motor“ der Gesundheitsregion sein.
In der Regionalen Steuerungsgruppe sind Vertreter des Landkreises, der Ärzteschaft, des Krankenhauses und weiterer Handelnder des Gesundheits- und Sozialwesens vertreten. Im Rahmen Regionaler Gesundheitskonferenzen werden weitere Akteure in den offenen Prozess einbezogen sowie Arbeitsgruppen und Projekte initiiert.
Organigramm Gesundheitsregion Landkreis Holzminden © Landkreis Holzminden Anzeige in Originalgröße 79 KB - 1040 x 720
Projekte der Gesundheitsregion Landkreis Holzminden
Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sieht sich vielen Herausforderungen gegenüber, wobei Fachkräftemangel und lange Anfahrtswege im Fokus stehen. Gerade in Bezug auf die Erreichbarkeit ärztlicher und medizinischer Versorgung reicht es jedoch nicht mehr aus, nur den Patienten mobil zu machen. Erste Modellprojekte haben gezeigt, dass neben der ambulanten Pflege auch medizinische Angebote zum Patienten gebracht werden können.
Das Projekt ist in die Gesundheitsregion Landkreis Holzminden eingebunden. Darüber hinaus ergänzt das Projekt das Modellvorhaben Versorgung und Mobilität (MOVERMO). Es wurde im Rahmen des Südniedersachsenprogramms umgesetzt und aus Mitteln des Landes Niedersachsen zur Förderung eines Projektes in der Maßnahme Dorfentwicklung nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) gefördert.
Die Studie war an einen externen Dienstleister vergeben und wurde an Hand von 3 Orten im Landkreis Holzminden von Dezember 2016 bis Oktober 2017 durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Feldstudie sollen Anschlussprojekte entwickelt werden. Die Studie ist Pilotprojekt für gesamt Niedersachsen.
Die Ergebnisse der Studie finden Sie hier:
Im Zuge des demografischen Wandels ist auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung verstärkt in den Focus der Kommunen und Landkreise getreten. Insbesondere die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen wird zukünftig eine wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge. Hier setzt der Weiterbildungsverbund zur Ausbildung von Allgemeinmedizinern an, der von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen landesweit finanziell unterstützt wird.
Im Anschluss an das Studium der Medizin verbringen die zukünftigen Allgemeinmediziner weitere fünf Jahre in Weiterbildungsmaßnahmen zum Facharzt für Allgemeinmedizin. Diese Weiterbildungsmaßnahmen beinhalten Praxiseinheiten sowohl in Krankenhäusern als auch in dafür lizenzierten Arztpraxen.
Zitat Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen:
„Die Gebietsweiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin erfordert im Gegensatz zur Weiterbildung in anderen Gebieten einen Pflichtweiterbildungsabschnitt in der ambulanten Versorgung. Ein angehender Allgemeinmediziner muss also zwingend seinen Arbeitgeber und den Versorgungssektor wechseln.
Für die Verbundweiterbildung schließen sich Kliniken und niedergelassene Ärzte auf regionaler Ebene zu einem Weiterbildungsverbund zusammen. Die Koordination des Verbundes kann dabei durch einen der beteiligten Partner oder die Kassenärztliche Vereinigung erfolgen. Dadurch wird dem angehenden Allgemeinmediziner eine strukturierte Facharztweiterbildung in allen notwendigen Weiterbildungsabschnitten angeboten. Die Suche nach Anschlussweiterbildungsstellen entfällt. Dies gibt sowohl den angehenden Allgemeinmedizinern als auch den weiterbildenden Einrichtungen Planungssicherheit.“
Weiterbildungsverbund im Landkreis Holzminden
Ein Weiterbildungsverbund im Landkreis Holzminden bietet darüber hinaus die Chance die Weiterbildungsassistenten möglichst lange, maximal bis zu 5 Jahren, im Landkreis Holzminden zu binden. Hier erhoffen sich die Gesundheitsregion und die beteiligten Akteure eine räumliche, soziale und emotionale Bindung an die Region zu erzielen, die letztlich zur Übernahme von vakanten Arztpraxen und damit zur Sicherstellung zukünftiger medizinischer Versorgung im Landkreis Holzminden beiträgt.
Die Akteure des Weiterbildungsverbundes haben einen Letter of Intent auf Basis eines Vertragsmusters der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen entwickelt, der von den Kommunen des Landkreises Holzminden unterstützt wird.
Dem Weiterbildungsverbund gehören zur Zeit an:
- AGAPLESION EVANGELISCHES KRANKENHAUS HOLZMINDEN gGmbH
- Gemeinschaftspraxis Dr. med. Th. Micus und Dr. med. W. Micus, Holzminden
- Gemeinschaftspraxis Andreas Fricke, Dr. med. Sigrid Kary, Dr. med. Heike Brünig, Eschershausen
- Praxis Dr. med. Jürgen Bammel, Dr. med. Martin Bammel, Polle
- Praxis Dr. med. Carl-Günter Fuchs, Bodenwerder
- Praxis Dr. med. Klaus Rose, Fürstenberg
- Praxis Dr. med. Friedrich Methfessel, Holzminden
- Ärztekammer Niedersachsen, Hannover
- Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Göttingen, Göttingen
- Landkreis Holzminden
- Gesundheitsregion Landkreis Holzminden
- Städte- und Gemeindebund, Kreisvorstand
- Samtgemeinde Bodenwerder-Polle
- Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf
- Samtgemeinde Bevern
- Samtgemeinde Boffzen
- Flecken Delligsen
Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gleichstellung und Gesundheit vom 02.12.2016
Land startet Stipendien-Programm zur Landärzte-Gewinnung
Ministerin Cornelia Rundt: „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum hat oberste Priorität - das Hausarztstipendium ist ein weiterer wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets“
Das Niedersächsische Sozialministerium unterstützt mit einem Förderprogramm ab sofort die Ausbildung zukünftiger Hausärzte für Niedersachsen mit einem Hausarztstipendium. „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum hat bei uns oberste Priorität - das neue Stipendium ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres Maßnahmenpakets." Die geförderten Studentinnen und Studenten erhalten während ihres Studiums bis zu vier Jahre lang 400 Euro monatlich und verpflichten sich im Gegenzug, nach dem Studium als Hausärztin bzw. -arzt im ländlichen Raum Niedersachsens tätig zu sein. Die Abwicklung des Programms erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie.
„Niedersachsen braucht junge und engagierte Ärztinnen und Ärzte, vor allem in den ländlichen Regionen. Deshalb werden wir angehende Allgemeinmedizinerinnen und
-mediziner mit dem Hausarztstipendium fördern, wenn sie sich anschließend in Niedersachsen niederlassen", so Ministerin Cornelia Rundt. „Wir unterstützen das Förderprogramm der Landesregierung, um auch in Zukunft eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten", so Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN.
Das neue Stipendienprogramm ist Bestandteil eines Maßnahmenpakets, mit dem das Sozialministerium die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum stärkt und die KVN bei der Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung unterstützt.
Dazu gehört seit 2010 eine finanzielle Unterstützung von Medizinstudentinnen und Medizinstudenten, die sich im Praktischen Jahr (PJ) ihrer Ausbildung für ein Tertial bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt entscheiden, also das so genannte Wahlfach „Allgemeinmedizin" wählen. Diese Studentinnen und Studenten bekommen damit bereits im Studium einen vertieften Einblick in die Tätigkeit als Hausärztin bzw. als Hausarzt. Tatsächlich hat sich die Zahl derjenigen, die sich für das Wahlfach „Allgemeinmedizin" im PJ entscheiden und damit die Vorzüge einer hausärztlichen Tätigkeit unmittelbar erleben, spürbar erhöht.
Einen breiten Ansatz verfolgt das Sozialministerium mit den im Jahr 2014 gestarteten „Gesundheitsregionen Niedersachsen". Regionale Gegebenheiten beeinflussen sowohl das Auftreten von Erkrankungen wie auch den Versorgungsprozess selbst. Vor diesem Hintergrund sind Landkreise, Städte und Gemeinden herausgefordert, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen direkt vor Ort bedürfnisgerecht zu gestalten. Ziel ist eine regional koordinierte und gesteuerte Gesundheitsversorgung, die alle Versorgungsbereiche (ambulant, stationär, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Pflege) im Blick hat. In den Jahren 2014 - 2017 fördert die Landesregierung gemeinsam mit der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, den Ersatzkassen sowie dem BKK Landesverband Mitte Niedersachsen die Entwicklung von kommunalen Strukturen und innovativen Projekten, die eine bedarfsgerechte und möglichst wohnortnahe Gesundheitsversorgung zum Ziel haben. Dazu gehören nicht zuletzt auch die Fachkräftegewinnung im ärztlichen Bereich und hier besonders der Hausarzt/die Hausärztin für die ländliche Region.
Unmittelbar vor der Umsetzung steht eine ganz neue Maßnahme des Sozialministeriums, nämlich die Förderung von Kommunen als Gründer von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die damit aktiv die Versorgung in ihrer Region beeinflussen und verbessern können. Details dieses neuen Programms wird das Sozialministerium in Kürze bekanntgeben.
Angestrebt wird zudem eine Landarztquote im Rahmen des Masterplans Medizinstudium 2020. Gesundheitsministerin Cornelia Rundt fordert, dass sechs Prozent der Medizin-Studienplätze an Personen vergeben werden, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen tätig zu sein. Aktuell wird die geforderte Landarztquote gerade auf der Ebene der Gesundheits- und Wissenschaftsministerien diskutiert.
Service
Die Förderung richtet sich an Medizinstudentinnen und -studenten, die an einer deutschen Hochschule in einem Studiengang der Humanmedizin eingeschrieben sind. Die geförderten Studentinnen und Studenten erhalten eine monatliche Beihilfe in Höhe von 400 Euro für maximal vier Jahre im klinischen Teil des Studiums oder in einem vergleichbaren Studienabschnitt. Die Studentinnen und Studenten verpflichten sich im Gegenzug, nach abgeschlossenem Medizinstudium eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum Niedersachsens außerhalb von Städten ab 100.000 Einwohnern aufzunehmen. Das Studium ist ordnungsgemäß abzuschließen. Die entsprechenden Prüfungen sind in der Regelstudienzeit plus zwei Semester abzulegen. Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist innerhalb von neun Monaten nach Beendigung des Medizinstudiums aufzunehmen. Sie ist in Niedersachsen zu absolvieren. Die Stipendien werden auf Antrag vergeben. Anträge und weitere Details zum Förderprogramm können bei der KV Niedersachsen angefordert werden: E-Mail: thilo.engelhardt@kvn.de, Tel. 0511-3803335
Mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 rücken Hausärztinnen und Hausärzte als akademisches Ausbildungsfeld und die Qualifikation von Lehrärztinnen und Lehrärzten in den Fokus. Mit dem Projekt medPJ+ sollen 40 ländliche Praxen in Südniedersachsen als Lehrpraxen gewonnen und Unterstützungsangebote der regionalen Akteure einbezogen werden (Landkreise Holzminden, Northeim, Göttingen und Goslar). Eine webbasierte Plattform soll den digitalen und personellen Knotenpunkt für Hausärzte, Medizinstudierende und Akteure der Regionen darstellen. Damit könnten Ausbildungsplätze für Medizinstudierende erweitert, Impulse für Kommunen zur Attraktivitätssteigerung ihrer Orte für Medizinstudierende gegeben und Qualifizierungsangebote für akademische Lehrpraxen geboten werden und mittelfristig ärztlicher Nachwuchs für die Region gewonnen werden.
Das Projekt wird für den Zeitraum vom 27.11.2018 bis 31.12.2019 durch die Ämter für regionale Landesentwicklung Braunschweig und Leine-Weser gefördert. Weitere Finanzgeber in diesem Projekt sind neben der Universitätsmedizin Göttingen die Landkreise Goslar, Göttingen, Holzminden und Northeim. Das Projektteam kooperiert mit der Gesundheitsregionen Göttingen/Südniedersachsen, der Gesundheitsregion Landkreis Holzminden, mit dem Projektbüro Südniedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (Bezirksstelle Göttingen).
Kontakt:
AnsprechpartnerInnen
Projektleitung
Frau Dr. J. Klüber-Süßle
Bereich 2.81 Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung
Telefon: 05531/ 707-112
Fachliche Begleitung
Frau Dr. U. Schaper
Dezernat 5 Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz
Telefon: 05531/ 707-360
Organisationseinheiten
2.81 Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung | |
Bürgermeister-Schrader-Straße 24 37603 Holzminden |